SMOG-Alarm in Venedig

Umweltschützer schlagen Alarm! Venedig zählt zu den am meisten verschmutzten Städten Italiens. Die Luftqualität ist stark beeinträchtigt. Immer öfter gilt SMOG-Alarm in Venedig.

SMOG-Alarm in Venedig

Der Bericht der Umweltorganisation Legambiente, Mal’aria, stuft Venedig auf den sechsten Platz der am meisten verschmutzten Städte Italiens ein. Von den 95 überwachten Städten haben 29 Städte die aktuellen behördlichen Grenzwerte für PM10-Überschreitungen überschritten (35 Tage im Jahr mit einem täglichen Durchschnitt von über 50 Mikrogramm/Kubikmeter), wobei die Ergebnisse in Turin (Grassi) mit 98 Tagen Überschreitung besonders besorgniserregend den ersten Platz belegen. Gefolgt von Mailand (Senat) mit 84, Asti (Baussano) 79, Modena (Giardini) 75, Padua (Arcella) und Venedig (Tagliamento) mit 70. Diese genannten Städte haben die zulässigen Überschreitungen damit mehr als verdoppelt.

Lösungen werden gesucht

Für die Venezianische Demokratische Partei könnte angesichts der Daten eine der Lösungen darin bestehen, ein spezielles Umweltgesetz für Venedig als Stadt des Wassers vorzuschlagen. Die Sekretärin der Demokratischen Partei der Lagune, Monica Sambo, schlägt vor: „Wir halten es für unabdingbar, dass nicht nur das Sondergesetz refinanziert wird, sondern auch ein Umweltsondergesetz für Venedig, das es ermöglicht, die Umrüstung umweltbelastender Motoren finanziell zu unterstützen“.

Venedig, die Welthauptstadt der Nachhaltigkeit, soll der erste Ort sein, an dem mit neuen Technologien experimentiert wird. „Aber auch ein Zielgebiet für eine starke Finanzierung für eine echte grüne Umwandlung der Stadt – fährt Sambo fort – und zwar direkt vom Wasser aus. Wir müssen diejenigen unterstützen, die die Boote nutzen, und Anreize für eine sofortige Umstellung schaffen.“

70 Überschreitungen des Feinstaubgrenzwertes

„Im Jahr 2022 verzeichnete die Kontrolleinheit in der Via Tagliamento 70 Überschreitungen des Tagesgrenzwerts für Feinstaub – kommentiert der Gemeinderat der Demokratischen Partei, Alessandro Baglioni – ein negativer Rekord, der die Gesundheit gefährdet.“ „Luftverschmutzung – argumentiert Stefano Ciafani, nationaler Präsident von Legambiente – ist die Hauptursache für vorzeitigen Tod in Europa aufgrund von Umweltfaktoren. Italien verzeichnet einen traurigen Rekord mit mehr als 52.000 Todesfällen pro Jahr durch PM2,5. PM2,5 ist eine Teilmenge von PM10 – Partikel dieser Größe können bis in die Lungenbläschen gelangen. Sie sind maximal so groß wie Bakterien und können daher mit freiem Auge nicht gesehen werden. Ein Fünftel der damit in Zusammenhang stehenden Todesfälle vom gesamten Kontinent Europa entfällt damit auf Italien. 

Es muss dringend mit wirksamen Maßnahmen gehandelt werden, die die verschiedenen Smogquellen betreffen. Angefangen bei der Mobilität bis zur Beheizung von Gebäuden, von der Industrie bis zur Landwirtschaft. In städtischen Gebieten ist die Förderung konkreter Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität durch umfangreiche Investitionen in den öffentlichen Verkehr von wesentlicher Bedeutung. Auch die Nutzung von Privatautos muss stark eingeschränkt werden.

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