Die Regierung Conte verschärft die Schutzvorkehrungen gegen die Coronavirus-Epidemie.
Sperrstunde um Mitternacht, 6 Gäste pro Tisch
Lokale wie Bars und Restaurants müssen um Mitternacht schließen. Maximal 6 Gäste dürfen pro Tisch in den Lokalen sitzen. Ab 18 Uhr darf man Speisen und Getränke lediglich am Tisch und nicht stehend konsumieren.
Bürgermeister können nach 21 Uhr Plätze und Straßen schließen lassen, auf denen sich Menschenansammlungen vor Lokalen bilden. Auch muss auf Plakaten angegeben werden, wie viele Personen sich aufgrund der Vorschriften gleichzeitig in einem Lokal aufhalten dürfen. Take-Away ist bis Mitternacht möglich.
Weiterhin ohne zeitliche Einschränkung erlaubt sind Lieferdienste, ebenso sind keine Einschränkungen in Autobahn-Raststätten vorgesehen. Bingo- und Spielsäle müssen künftig um 21 Uhr schließen.
Gestaffelter Unterrichtsbeginn und mehr Flexibilität
Wie Premier Conte erklärte, soll weiterhin – wo möglich – Präsenzunterricht abgehalten werden. Neu eingeführt werden soll jedoch ein gestaffelter Unterrichtsbeginn in den Schulen, auch könnte mehr Nachmittagsunterricht abgehalten werden.
Älteren Schülern soll mehr Fernunterricht und mehr Lernflexibilität angeboten werden.
Sportzentren vorübergehend nicht geschlossen
Nach langem Ringen mit den Präsidenten der Regionen hat die Regierung beschlossen, auf eine Schließung von Sport- und Fitnesszentren sowie Schwimmhallen als Maßnahme zur Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie zu verzichten.
Man wolle sich eine Woche Zeit nehmen, um zu prüfen, ob in Fitnesszentren und Schwimmhallen alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.
Sollte das Ergebnis dieser Kontrollen positiv ausfallen, soll es zu keinen Einschränkungen für Sport in geschlossenen Räumen kommen, erklärte Premier Giuseppe Conte bei einer Pressekonferenz.
Verboten ist weiterhin Kontaktsport auf Amateuren-Ebene. Individueller Sport, sowie Sport auf professioneller Ebene können nach den geltenden Vorschriften weiterhin betrieben werden.
Keine Volksfeste, mehr Homeoffice
Verboten werden Volksfeste und Kongresse, während Messen auf landesweiter und internationaler Ebene erlaubt sind. In der öffentlichen Verwaltung soll Homeoffice weiterhin ausgedehnt werden.
„Die Situation ist kritisch. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Epidemie einzugrenzen und Italien einen Lockdown wie im Frühjahr zu ersparen. Ein zweiter Lockdown hätte verheerende Auswirkungen für unsere Wirtschaft, die sich im dritten Quartal besser als in Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Spanien erholt hat. Wir müssen die Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit mit jenen der Wirtschaft verbinden“, sagte der Regierungschef.
Regierung will Betrieben unter die Arme greifen
Die neuen Schutzmaßnahmen würden zusätzliche Opfer für viele Betriebe bedeuten, die Regierung werde ihnen unter die Arme greifen, versicherte Premierminister Conte.
Er rief alle Italiener auf, sich sorgfältig an die Schutzvorkehrungen zu halten, um eine weitere Ausbreitung der Epidemie zu verhindern.
Italien sei jedenfalls besser als im März gerüstet, um mit der Pandemie umzugehen, da die Zahl der Intensivstationen in den italienischen Krankenhäusern aufgestockt worden sei.