Barcavelox in Venedig: Weniger Tempo, weniger Strafen
Am 1. August startete in Venedig das neue Geschwindigkeitskontrollsystem auf den Kanälen: der Barcavelox. Die Bilanz nach dem ersten Tag fällt eindeutig positiv aus. Weniger als zwanzig Bußgelder wurden ausgestellt. Im Vergleich zu den rund 150 täglichen Verstößen während der Testphase ist das ein klarer Rückgang.
Der Barcavelox misst die Durchschnittsgeschwindigkeit von Wasserfahrzeugen. Das System arbeitet wie ein Tutor auf der Autobahn. Es kontrolliert festgelegte Streckenabschnitte und registriert jedes Boot. Wer zu schnell fährt, muss mit einer Anzeige rechnen. Die Polizei prüft jede Meldung und entscheidet dann über eine Strafe. Die Toleranz liegt bei 2 km/h.
Der Kommandant der Stadtpolizei, Marco Agostini, zeigt sich zufrieden. „Die Leute haben sich an die Regeln gehalten. Die Unterschiede waren deutlich sichtbar. Niemand hat gedrängelt oder gerast“, erklärt er. Laut Agostini habe sich das Verhalten auf allen wichtigen Wasserwegen verbessert – von den Fondamente Nove über den Canal Grande bis hin zum Canale della Giudecca. „Wir haben bewiesen, dass langsames Fahren möglich ist. Das gilt für alle.“
Während der Testphase im Juni und Juli zählten die Beamten zahlreiche Verstöße. Besonders oft hielten sich Wassertaxis nicht an die Tempolimits. Sie verursachten rund 50 Prozent der gemessenen Überschreitungen. Gütertransporte folgten mit 30 Prozent. Freizeitboote machten etwa 15 Prozent aus. Diese Werte haben sich nun deutlich verringert.
Agostini betont: „Es geht uns nicht ums Geldverdienen. Wir wollen sichere und ruhige Wasserstraßen.“ Das Ziel bestehe darin, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Erste Erfolge sind sichtbar. Zwar ist die Zahl der Verstöße nicht bei null, doch der Anfang ist gemacht. Die Maßnahme wirkt. Venedig geht damit einen Schritt in Richtung mehr Sicherheit auf dem Wasser.